1971 – 1973
1971
Zum zweitenmal führten Markus und Josef vom 3. bis 5. Januar 1971 in Aesch ein Jungvenner und Vennerlager durch. Dort wurde auch ein Interessengruppenprogramm vorbereitet. Besonders gut lief der Kurs «Ton» von Peter Gumann, ebenso gefragt waren die Chemieexperimente von Häbi Schuler. Zusätzlich fand noch ein Elektronikkurs mit Toni Arnold und Solo Herzog und ein Kurs Skifahren mit Coco Schuler statt.Am 22. Februar luden wir die Bürgler Jugend zu einem Kinderfasnachtsball mit Tanz und Unterhaltungsspielen ein. Unsere unternehmungslustigen Jungvenner bauten im April und Mai eine Hütte im Schild. Mit einem Kinderfest am 23. Mai konnten wir unsere Kasse etwas speisen. Weitere Aktionen: Frühlingsinteressen-Gruppen, Filmnachtag, Papiersammlung, Dia-Abend, Jungpfader-Kandidatenaufnahme.
Vom 18. bis 30. Juli verbrachten 12 Pfader mit den Leitern Josef Schuler, Toni Arnold, Peter Walker, Wisi Aschwanden und dem Präses Josef Suter ein herrliches Lager in Breil/Brigels. In der Küche hatte Kusi Verstärkung durch Vreni Kappeler bekommen. Das Küchenzelt wurde mit Militärblachen aufgebaut. Drei Fähnli hatten sich einfallen lassen: Das Fähnli «Saturn» von Beat Arnold und Joe Arnold hatte vor seinem Zelt einen Saturn mit Ring angebracht. Die Gruppe «Tiger» mit Werner und Bruno Gisler schnitzte einen Tiger ins Holz. «Inka» hiess die dritte Gruppe von Seppätoni Planzer und Hugo Loth. Sie hatten ein Totem aus Holz gemacht. Auch erwähneneswert sind die Siege im Fussball gegen die Winterthurer und Zuger Pfader, auch die Ritterspiele mit den Blauringmädchen auf der Jörgenburg, eine Mutprobe für die Jungpfader, die Aussetzung und eine Rettungsaktion: man musste einen Geisshirten retten. Auch wurde mittels einer Notstromanlage ein Film vorgeführt. Noch in Stichworten das Herbstprogramm: Fähnliübungen, Papiersammlung, Elternabend mit Peters Lagerfilm, die Produktion «Wilhelm Tell» (Werner Gisler spielte den Tell und Marco Abadessa seine Frau). Auch wurde das Lagerlied «Gitz-git-gäbi» gesungen. Das Jahr beendeten wir mit einer Weihnachtsfeier im «Loch».
1972
Mit einem Abteilungsfestchen begann das neue Jahr 1972. Unsere Venner organisierten am 14. Februar wiederum den Güdelmontags-Jugendball; es spielte das «Pfaditrio», Pfarrhelfer Josef Suter am Bass, Coco Handorgel und Bruno Styger Klarinette. Ende Februar wurden die Rollen für das Kriminalspiel «James Bond in Bürglen» verteilt. Coco spielte den James Bond, Marco Abadessa den Gehilfen; weitere Rollen hatten Rosli Gisler, Markus Gisler, Werner Gisler, Seppätoni Planzer und Erich Herger. "XY-Ungelöst", so hiess das Motto einer Artikelserie von Pfarrhelfer Josef Suter im UW und der GP. Damit wurde das Volk auf den Pfadiknüller vom 14. bis 16. April vorbereitet. Die Aufgabe des "Mister Bond" bestand darin die Pläne der Gemeinde-WC-Anlage zu suchen. Das Kriminalspiel stand unter der Regie von Wisi Telli. Diese Veranstaltung (mit Tanz- und Festwirtschaftsbetrieb) wurde ein Erfolg, war ein finanzieller Erfolg. Geld erhielt die Pfadi auch durch die Papiersammlungen. So konnte Markus Gisler für das Sommerlager 1973 ein grosses Aufenthaltszelt (mit der bewährten Rohrkonstruktion) bestellen. Über Pfingsten verbrachte die Gruppe «Rolys» mit Gilbert Gisler ein Fähnlilager in Engelberg. Vom 3. bis 14. Juli 1972 verbrachten bereits 33 Teilnehmer - unter Leitung von Josef Suter, Toni Arnold, Josef Schuler, Markus Gisler und dem Trio Solo Herzog, Riki Herger und Coco Schuler - zwei rassige, spannende, geheimnisvolle aber sehr schöne Ferienwochen in Augio im Calancatal. Einige Erlebnisse dieses Lagers kommen im Lied "Räuber im Calancatal" bestens zum Ausdruck. Das Lager stand im Zeichen der Fussball-WM: Jede Gruppe kam mit einem fähnlieigenen Dress: Die Mannschaft USA leiteten Beat und Joe Arnold, jene der BRD Hugo Loth und Zachi Aschwanden; Hansueli Imholz und Jöggel Gisler betreuten die Schweiz, Klaus Schuler und Beat Herger die Mannschaft England. Natürlich siegte die Schweizer Mannschaft. Im Lager hatten wir auch einen guten Detektiv, Benno; leider brach es sich im Einsatz einen Arm. Das Rätsel des orangefarbenen Panther-VW konnten wir bis Ende des Lager nicht lösen.
1973
Vom 9. bis 11. Juni 1973 fand in Engelberg ein Pfingstlager für Führer statt. Fast alle Führer begaben sich mit dem Velo oder Töffli nach Engelberg. (z.T. auf der Autobahn). Die Führerfortbildung wurde intensiv gepflegt, ebenso das gemütliche Beisammensein.
Das Sommerlager 1973 fand im Flumser Grossberg statt. Präses Josef Suter fand vorgängig einen sehr hübschen und holzreichen Lagerplatz. 7 Führer, 23 Pfader und Venner kamen in diesen 14 Tagen mit Erlebnissen nicht zu kurz; ein 18 m hoher 3-Pfahlturm wurde gebaut, der Bach gestaut, ein Zirkusunterhaltungsprogramm einstudiert und anderes mehr. Und, natürlich die unvergessliche Geschichte des "Bombenmüri"....
1974 – 1976
1974
Am 23. März 1974 fand auf dem Biel der Kantonale Pfadiskitag statt. Wir Bürgler mussten unseren Wanderpreis verteidigen. In der Kategorie Pfader belegte Hansueli Imholz den 1. Rang; Tino Planzer den 3. , Joe Arnold den 6. und Klaus Schuler den 10. Rang. In der Kategorie Führer Wurde Walti Schuler Erster; Coco belegte den 2., Josef Trachsel den 3. und Solo den 4. Rang. Beide Wanderpreise trugen wir freudig heim und feierten den Sieg noch im Restaurant Brügg.
17. bis 30. Juli 1974 weilten die Bürgler Pfader in Bürchen/Zeneggen, Kanton Wallis. Bereits am frühen Morgen des 15. Juli donnerte die Küchenmannschaft mit Schmal, J. Trachsel, B. Arnold, B. Herger und Kusi Gisler in Richtung Zeneggen los. Zwei Tage später, als 40 Pfader und Venner – 10 Führer waren schon da – einmarschierten, war das Aufenthaltszelt bereits eingerichtet. An Aktivitäten fehlte es im Lager nicht. Es wurde ausgiebig Fussball gespielt. Der absolute Höhepunkt war der Rugby-Match bei Mondschein. Natürlich fehlte das legendäre Stäkämättlä auch nicht. Als Gruppenleiter waren Ruedi Schuler und Walter Arnold tätig. Auch fehlte ein Lagerlied nicht. Hier ein Müsterchen: "Der Kusi git versteert und süürä ä Katästrophämäldig durä; d`Zircher heiget a dr Chuchi Chellä Chollera und Salmonellä"
1975
Am 6. und 7. Juni 1975 organisierten wir zusammen mit dem Blauring ein grosses Kinderfest, mit Pfeilbogen schiessen, Schaukeln, Ringwerfen, Fischen, Kasperlitheater Musik und Tanz.
Das Sommerlager 1975 fand vom 30. bis 12. Juli in Domat-Ems statt. Das Wetter war uns leider nicht hold. Darum verbrachten wir zwei Zeltwoche unter Motto "Seepiraten". Eine Weltpremiere war die Freiluftlatrine (fünf Meter ab Boden). Einige mutige Führer versuchten, mit der Luftmatratze den Rhein zubezwingen, was auch gelang. Ein tolles Erlebnis war auch das Fussballturnier gegen die Pfadi Thun, das wir in fast allen Kategorien für uns entschieden. Natürlich kam auch das gemütliche Zusammensein nicht zu kurz. Am 19. September trafen sich die Führer im Isenthal zu einer Lagerbesprechung. Das Treffen diente dazu, Lehren aus dem vergangenen Sommerlager zu ziehen.
1976
Bei einem Pfingstweekend in Aesch bereiteten sich die Führer, Venner und Jungvenner auf das Sommerlager 1976 in Susten vor.
Das Sommerlager in Susten-Leuk fand vom 12. bis 25. Juli 1976 statt. Einige Führer am Freitag, 9. Juli, über die nebelgehüllte Furka ins Wallis. Am Samstagmorgen trafen die restlichen Führer ein, und es wurde mit dem Bau des grossen Küchenzeltes begonnen; eine neue Konstruktion kam zum Zuge. Am Montagnachmittag traf eine Horde von 50 Pfadern ein. Der Originallagerbericht von Joe Arnold erscheint unter diesem Link.
Am 17. November 1976 fand aus Anlass des 40-Jahr-Jubiläum ein Pfadi-Unterhaltungsabend statt. Aus dem Programm: ein Pfadiliederstrauss, humorvolle Lagerdiashow, Lochmäxis Schnitzelbank (Urtext mit 101 Strophen). Es informierte ein Jubiläumsharschhorn über die Pfadi Bürglen, und mit einer Fotoausstellung wurden die vierzig Bürgler Pfadijahre dargestellt. Zu Beginn des 2. Teils orientierte Josef Schuler die Eltern über die Zielsetzungen unserer Jugendorganisation, über die Aktivitäten im Winter und im Frühling, über die finanziellen Probleme der Pfadiabteilung und über die Notwendigkeit eines Pfadilokals. Hinter den Kulissen fieberten unsere Schauspieler ihrem Auftritt entgegen; sie führten das Drama "Blutige Nächte" auf.
Das Jahresprogramm aus dem Jahre 1976 hier als PDF
1977 – 1979
1977
Das Sommerlager 1977 in Ayent Kanton Wallis, fand vom 11. bis 22. Juli statt und stand unter dem Motto "Asterix". Wir waren anfangs etwas skeptisch, doch das Sommerlager war wiederum ein grosser Erfolg. Es war ein Kantonallager, doch wir waren nicht zu stark eingeengt und konnten unser eigenes Lagerprogram bestens durchführen. Zum guten Gelingen dieses Lagers trugen vorallem das herrliche Wetter, der schöne Lagerplatz und ein vielseitiges Program bei, nicht zu vergessen das hervorragende Führerklima. Besonders erwähnenswert ist sicher der Kontakt mit den Dänen: als Zeichen der Kameradschaft wurden viele Krawatten getauscht, so dass wir ein recht buntes Krawattensortiment besitzen. Am 3. November 1977 wurde ein Pfadiabend durchgeführt. Wie es sich gehört, wurden zuerst einige Pfadilieder gesungen. Unsere bewährten Theaterleute, das erste Mal mit Unterstützung von Mädchen, spielten einige Sketchs. Ein noch-nicht. Pfader, Robi Annen, hatte die Leitung der Theatergruppe übernommen. Über das Jahr verteilt lief ein Interessengruppen-Programm mit verschiedenen Themen, zB. Elektronik-Experimente mit Klaus Schuler.
Einige Dokumente im PDF-Format aus dem Jahre 1977: Einladungen zu Fähnlianlässen, das Jahresprogramm, Anmeldung Fussballspiel, OL-Karte Eggbergen
1978
Am 18. und 19. März 1978 führten wir wiederum ein Skiweekend auf dem Biel durch. Nach dem Einnisten im Skihaus führten wir trotz Nebels und Scheefalls ein Plauschskirennen durch, welches auch gleichzeitig die erste Disziplin unseres Weekend-cups war. Nach dem Abendessen kamen weitere Spiele an die Reihe: Quiz, Schätzspiele, Theater, Ringwerfen, schliesslich wurde der Spielabend mit einer anstrengenden Liegestütz-Übung beendet. Bei Kaffee und Güetsli erholten wir uns von den Strapazen; um 23.00 Uhr war Nachtruhe. Am Sonntag konnten wir, nachdem wir gemeinsam die Messe besucht hatten, den ganzen Tag frei skifahren.
Unser Zigeuenercamp 1978 stellten wir in Olivone im Bleniotal auf. Am Freitagabend begann für die 11-köpfige Vorlagerequipe das Lager. Sie bereitete am Samstag und Sonntag trotz des Regens den Lagerplatz vor. Beim ersten Lagerfeuer wurden unsere Lager-Greenhorns nach einem Schüttelparcours auf den Armen aller Pfader in die Mitte der Zigeuenersippe aufgenommen. Ein weiterer Höhepunkt war die Wanderung zur mächtigen Staumauer des Lago Luzzone. Die Nacht verbrachten wir in einem romantischen, abgelegenen Tessiner Weiler. Um Mitternacht störten schreiende und scheppernde Geister unsere Ruhe. Die entsprechende Stimmung war zuvor am Lagerfeuer mit Gespenstergeschichten aus dem Tal angeheizt worden. Wieder ein Höhepunkt war der Besuchstag. Die Eltern feierten mit uns die heilige Messe, die von Pfarrhelfer Josef Suter, den Rovern und Pionieren gestaltet wurde. Die Theatergruppe verschönerte den Nachmittag mit Szenen aus dem Leben der Zigeuner; sie brachte das Publikum zum Lachen. Am selben Abend fanden die hitzigen Wahlen für die Pfadiregierung vom Montag statt. Urs Bissig wurde zum Tageschef gewählt. Das Komitee gestaltete einen unterhaltsamen Tag mit Burgenbau und Fähnlimatchs. Der Kampf um den stärksten und schnellsten Pfader musste aus Witterungsgründen leider abgebrochen werden. Die im Verlaufe des Tages von den Fähnli vorbereitete Show brachte am Abend eine Bombenstimmung in das Zelt. Die 50 Pfader kehrten nach erlebnisreichen Tagen "gsund und gfräsig, dräckig und zfridä" heim.
Am 8. September 1978 reiste unser Präses Josef Suter als Missionar nach Kolumbien. Pfarrhelfer Josef Suter hatte in den vergangenen 10 Jahren viel zur Gestaltung unserer Abteilung beigetragen.
Josef Suter, Präses
Am 17. Juli war es dann soweit: das neue Pfadilokal konnte bezogen werden. In unzähligen Frondienststunden war das Lokal fertiggestellt worden. Zu diesem Anlass hatte die Pfadi auch ein Theater einstudiert: "Der Meisterdieb"
1979
Das Sommerlager 1979 fand in Andeer, Kanton Graubünden, statt. Um angenehmer ruhen zu können, wurde Stroh herbeigeschafft und wie! Das Transportproblem löste jeder auf seine Weise! Die Konstruktion für das grosse Aufenthaltszelt (mit Küche) wurde von Urs Herger wieder neu durchdacht und in Andeer auch ausprobiert. Alles stimmte bestens. Zur Dokumentation, das Tagesprogramm vom Mittwoch, 4. Juni 1979: um 07.30 Uhr weckte uns Joe aus tiefstem Schlaf. Halbwach standen wir auf und gingen "ufs Zmorget " los. Es gab immer guten Kakao oder Milchkaffee und grosse "Doppeldecker". Nach dem Morgenessen verkündete uns Joe das Morgenprogramm, das um 9.00 Uhr begann. Die Rover mussten eine Seilbrücke über den "Hinterweiher" spannen. Die Fähnli mit ihren Leitern mussten den Ort auskundschaften. Hans erkundigte sich zusammen mit den "Wambels" über Kirchen- und Religionsgeschichte. Mit dem Schulwesen in Andeer beschäftigte sich Klaus und seine "Barbapapas". Joe und die "Schlümpfe" sammelten Angaben über die Geschichte des Ortes und Sagen in Beziehung mit dem San-Bernhardino-Pass. Seppätoni und die Muppets interessierten sich für das Handwerk in Andeer. Hugo und die "Katzenpiraten" befragten die Einwohner über Burgen und Sagen. Urs und die Pioniere holten Erkundigungen über die Bearbeitung des Rotfluhgranits ein. Bis zum Mittagessen wurden mit einigen Problemen und nassen Socken auch die Seilbrücke fertig erstellt. Nach der Siesta wurde das Programm mit Samariter- und Knotenkunde weitergeführt. Da Pöggy und Mundi nicht pünktlich um 18.00 Uhr zum Znacht erschienen, mussten sie je 20 Liegestütze machen. Um 20.00 Uhr versammelten wir uns ums Lagerfeuer. Die Pfader berichteten über ihr Erkundigungen. Zwischendurch wurden Lagerlieder angestimmt. Um 22.00 Uhr war Nachtruhe. Die Lagerwanderung führte zum Bergsee Lai Ner. Das Wasser war ganz dunkel. Einige versuchten es mit Schwimmen. «Uf der wandrig ob Andeer gits ä See namens Lai Ner. Dert i derä Gillä obä dents sich äs paar Pfader lobä, heigets sie doch , ohni Säich, Badet näbä Frosch und Läich.»
Im Frühling 1979 wurde in Bürglen die erste Wölfligruppe gebildet. Das Rudel bestand aus 12 Jungwölfe in die Pfadfindergruppe aufgenommen. Die ganze Abteilung marschierte an Weihnachten mit Fackeln ins Riedertal. In der Kapelle feierten wir mit Pfarrhelfer Hans Wicki einen Gottesdienst. Im Pfadilokal gab es dann Guetzli, Kuchen und Kaffee.
Aus "50 Jahre Pfadi Uri" © 1986 Kantonalverband der Urner Pfadfinderinnen und Pfadfinder